Flora

Ein Gewächshaus aus Basalt

In der Caldera sind fast einhundert unterschiedliche Pflanzenspezies katalogisiert worden, von denen drei nur hier und an keinem anderen Ort der Welt heimisch sind. Verantwortlich für diese außerordentliche biologische Vielfalt sind die enormen orographischen Kontraste des Nationalparks, durch die ganz unterschiedliche Ökosysteme entstehen konnten.

Der größte Teil des Nationalparks wird von Kiefernwäldern (Pinus canariensis) bedeckt. Keine andere Baumart ist in der Lage, mit diesem Überlebenskünstler zu konkurrieren, der es vermag, unmittelbar nach einem Waldbrand neu auszuschlagen. Die auf La Palma Pinillo genannten Nadeln der Kiefer erschweren das Entstehen anderer, konkurrierender Vegetationsarten. Lediglich wenige Pflanzen haben es vermocht, in seinem Schatten zu koexistieren. Zu ihnen gehören der ebenfalls durch das Feuer begünstigte Hillebrands Hornklee und die Beinwellblättrige Zistrose.

Eine zweite erwähnenswerte Pflanzengemeinschaft stellen die Felsvegetationsarten dar, die sich auf Felswände und steinige Böden spezialisiert haben. So leben an den unwirtlichsten Standorten der Felswände der Caldera beispielsweise zahlreiche Dickblattgewächse wie das Rotblütige Aeonium, Aeonium nobile , das sicherlich das am meisten Aufsehen erregende unter ihnen ist. Es blüht nur einmal kurz vor seinem Verwelken, dann aber auf prächtige Weise. Auch die Lechugones, die überflüssige Blätter bei großer Hitze abwerfen, stellen besondere Repräsentanten dieser Pflanzenfamilie dar.

Schließlich weisen wir besonders auf die Hochgebirgsvegetation hin, die einen der wertvollsten Schätze der Flora des Nationalparks Caldera de Taburiente darstellt. La Palma ist zusammen mit Teneriffa die einzige kanarische Insel, auf der wir solche Pflanzenspezies finden können. Die Kanarische Zeder, der einzige Baum, der es vermag, der hohen Sonnenstrahlung und den extremen Temperaturen zu widerstehen, klammert sich in unmöglichen Windungen seines Stammes an den Felsen fest. Die Klebrige Drüsenfrucht, eine widerstandfähige, ausdauernde Ginsterart, belebt die Felswände mit ihrer gelben Blütenpracht. Etwas seltener zu beobachten ist das wunderschöne La Palma-Veilchen, Viola palmensis, mit seinen leuchtenden indigo-blauen Blüten, die von den Inselbewohnern Gipfel-Vergissmeinnicht genannt wird.

NATURAL PARK LA CALDERA DE TABURIENTE