Einen Blick zurück werfen

Das Wanderwegnetz, eine Infrastruktur mit historischen Wurzeln

Wenn Sie auf La Palma wandern, sollten Sie wissen, dass die Steine, auf die Sie treten, Geschichte haben, und die Wege, auf denen Sie gehen, von Menschen angelegt wurden, die nichts anderes kannten, als zu Fuß zu gehen. Wie intelligent sie sich durch die steilen Berghänge schlängeln, ist darum nichts anderes als logisch, erstaunt aber selbst die Einheimischen immer wieder.

Auffällig ist auch der aufwändige Steinbelag der Wege, deren robuste Widerlager und Stützmauern. Da sie früher die einzige Verkehrsverbindung darstellten, waren gut gebaute Wege in einem derart zerklüfteten und steilen Gelände, wie es La Palma aufweist, unabdingbar notwendig und von großer Bedeutung.

Und daraus leitet sich auch ihre heutige Bedeutung als Kulturgut und Infrastruktur ab, auf der sich ein entscheidender Wirtschaftszweig der Insel abstützt. Als man das Wanderwegnetz der Insel entwarf, berücksichtigte man neben dem Zustand und dem Verlauf der bestehenden Wege nicht zuletzt auch deren frühere Nutzung und versuchte so, den historischen Gegebenheiten Rechnung zu tragen. Dies führte zur Unterteilung der Wege in vier Kategorien:

1

Die caminos reales der Medianías, die die in mittlerer Hanglage liegenden Dörfer miteinander verbanden.

2

Die Traversen, die auf einer Höhe von 1000 bis 1300 m ü. M. ohne nennenswerten Höhenunterschied durch die Bergflanken zogen.

3

Die Stichwege, die von der Küste zum Gebirgskamm hochführten.

4

Der Höhenweg, der auf dem Grat der Cumbre und der Caldera verlief.

Die Art und Weise, wie die Palmeros dieses Wegnetz benutzten, war ziemlich einfach. Wer nur ins nächste oder übernächste Dorf wollte (z. B. von Santa Cruz nach Los Sauces oder von Tijarafe nach Puntagorda), wählte den in den Medianías verlaufenden camino real. Für größere Distanzen und vor allem für Reisen auf die andere Inselseite (z. B. von Garafía nach Los Sauces oder von Los Llanos nach Tigalate) stieg man hingegen auf einem der Stichwege zur Cumbre hoch und folgte hier dem Höhenweg bis zu dem Stichweg, der zum gewünschten Ziel hinab führte.