Behindertensport

Tourismus und Freizeit haben sich zu Grundvoraussetzungen unserer Gesellschaft entwickelt. Das Recht zu reisen und Sport zu treiben, ist ein Indikator für die gesellschaftliche Integration, genauso wie dies das Recht auf Ausbildung und das auf Arbeit sind.

Eine aktive Freizeitgestaltung ist ein unveräußerlicher Teil einer ganzheitlichen menschlichen Erfahrung und ein wesentlicher Bestandteil für die körperliche, geistige und gesellschaftliche Entwicklung des Individuums. Im Falle von Menschen mit einer Behinderung stellt sie zudem einen wichtigen Faktor für die vollständige Eingliederung in die Gesellschaft dar.

Damit auch Personen mit Bewegungseinschränkung auf Makaronesien wandern können, haben die Inselregierungen von La Palma, El Hierro und Gran Canaria (Kanarische Inseln, Spanien) und die Regierungen der autonomen Regionen Madeira und Azoren (Portugal) spezifische Ausrüstungen (Joëletten) angeschafft.

Die Joëletten sind bereifte Tragesitze und können sowohl von der Lokalbevölkerung als auch von den Touristen gratis benutzt werden. Wir wollen so dafür sorgen, dass niemand zu Hause oder im Apartment bleiben muss, während der Rest der Familie oder der Freunde wandern oder auch einfach nur spazieren geht.

Die Benutzung der Joëlette verlangt eine gewisse Erfahrung. Sie können aber auch den Dienst spezialisierter Wanderführer in Anspruch nehmen.

Wenn Sie mehr über behindertengerechtes Wandern wissen möchten, klicken Sie die untenstehenden Links an:

CABILDO INSULAR DE LA PALMA

Avenida Los Indianos 20-2º Planta

38700 Santa Cruz de La Palma.

La Palma – S/C de Tenerife

Islas Canarias – España
Internet: www.cabildodelapalma.es
Anzahl der verfügbaren Joëletten: 5

Die Joëlette

Die Joëlette ist ein vom französischen Bergführer (und Gründer der Vereinigung «Handi Cap Evasion») Joël Claudel Ende der 80er-Jahre entwickelter geländegängiger «Rollstuhl». Es handelt sich um einen bereiften Tragesitz (s. Bilder), der es Menschen mit Bewegungseinschränkung ermöglicht, fast alle Arten von Wegen zu benutzen. Erfunden hat Joël Claudel diesen Geländesitz, damit auch seine Nichte Stéphane, die an Myopathie, einer entzündlichen Muskelerkrankung, litt, an den Wandertouren der Familie in den Alpen teilnehmen konnte.

Konstruktionsmäßig ist die Joëlette nichts anderes als ein Sitz, der ähnlich wie bei einem Moped auf einem Rad aufsitzt. Vorne und hinten stehen je zwei 120 cm lange Griffe vor. Die Joëlette ist mit Sicherheitsvorkehrungen und Komfortzubehör ausgerüstet: Ständer, Sicherheitsgurt, Fußriemen, Scheibenbremse, Stossdämpfer, Sitz- und Rückenkissen, Kopfstütze. Außerdem ist das gesamte Gerät leicht demontierbar und passt problemlos in den Kofferraum eines PKWs. Waren die ersten Modelle noch Einzelausführungen, wird die Joëlette heute industriell hergestellt und vom französischen Unternehmen CDRD vertrieben.

Funktionsweise

Für den Einsatz braucht die Joëlette je nach Terrain eine Crew von 3 bis 4 «Mann». Neben dem Passagier sind dies zwei Träger sowie eine dritte Person, die die Träger ablöst und auf die Sicherheit des Vorankommens achtet. Es ist wichtig, dass das Gewicht von Joëlette und Passagier immer auf der Radachse ruht. Um dies zu erreichen, kann der hintere Träger mit einem Hebel die Neigung des Sitzes verstellen und so das Gleichgewicht halten. Ist die Joëlette im Gleichgewicht, muss niemand das Gewicht mit den Armen oder dem Rücken tragen. Der vordere Träger gibt die Richtung an und zieht.

Die Kommunikation zwischen den Crewmitgliedern ist eine unabdingbare Voraussetzung für das reibungslose Funktionieren der Joëlette . Ungefähr ein halber Tag üben genügt, um sich die Grundtechnik anzueignen. Aufgrund der technischen Eigenschaften des Geräts kann man fast alle Arten von Wegen benutzen. Mit einer Joëlette unterwegs zu sein, ist einfacher, als ein Fahrrad zu schieben. In der Tat stellen nicht die Materialien sondern die Technik und die Kraft der Träger den limitierenden Faktor dar.